Der Freibergsdorfer Hammer

Geschichte

Der Freibergsdorfer Hammer ist eine Schwanzhammer-Schmiede in Freiberg. Zur Zeit seiner Errichtung befand er sich im Vorort Freibergsdorf, außerhalb der Stadtgrenzen. Der Ort entstand in der ersten hälfte des 16. Jahrhunderts in der Umgebung eines, seit dem 13. Jahrhundert bestehenden Rittergutes. Er wurde nach der Gutsbesitzerfamilie Freiberger benannt.

Der Hammer wurde um 1600 vom damaligen Rittergutsbesitzer Ernst Schönlebe erbaut. Er wurde erstmalig im Jahr 1607 in einem Dokument erwähnt, in dem sein Besitzer Ernst Schönlebe für einen Zainhammer Wasser zugesprochen bekam. In einer Zeit, in der Wasser eine kostengünstige Energiequelle war, wurde das Wasser des Goldbachs mehrfach Gegenstand von Streitigkeiten zwischen dem Freiberger Bergbau und dem Hammerwerk. (siehe auch [1]; Seite 415)

Der Freibergsdorfer Hammer ist heute der einzige verbliebene Eisenhammer im Freiberger Revier und eines von nur drei historischen Hammerwerken in Sachsen. Er wird vom Freibergsdorfer Hammerverein betrieben, der sich seit 1991 um die Erhaltung der historischen Gebäude und der Schmiede kümmert. Seine voll funktionstüchtigen Anlagen stehen als Zeugnis der vorindustriellen Entwicklung der Region unter Denkmalschutz und können bei regelmäßigen öffentlichen Schmiedeveranstaltungen besichtigt werden.

Der Hammer diente der Herstellung von Eisenerzeugnissen und Werkzeugen für den Bergbau, die Landwirtschaft und die Gewerke der Stadt Freiberg. Dadurch, dass er nicht, wie die anderen Hammerwerke der Region, ausschließlich für den Bergbau produzierte, konnte die Schmiede auch in Zeiten des Bergbauniedergangs überleben. So wurde der Schmiedebetrieb bis 1974 aufrecht erhalten, dann aber nach 367 Jahren endgültig eingestellt.

Technik

Der Antrieb der Schwanzhämmer erfolgt durch ein Wasserrad, welches Wasser von dem hinter dem Gebäude gelegenen Hammerteich erhält, der seinerseits vom Goldbach gespeist wird. Das Wasserrad treibt über eine 9,5 m lange achtkantige Hammerwelle aus Eichenholz drei Schwanzhämmer an. Diese haben ein Gewicht zwischen 100 und 250 kg und können mit bis zu 60 Schlägen pro Minute arbeiten.

Besuch im Freibergsdorfer Hammer

Regionalfernsehbeitrag über den Freibergsdorfer Hammer auf vmd.tv.

Externer Inhalt: vmt.tv RundBlick - vmd.tv / Youtube

Regionalfernsehbeitrag über den Freibergsdorfer Hammer.

Bilder

Literaturverzeichnis

  1. Christoph Hertwigg: "Neues und vollkommenes Berg-Buch, bestehend in sehr vielen und raren Berg-Händeln, und Bergwercks-Gebräuchen"; Verlag Joh. Chris. Zimmermann; 31.12.1734