Das 5. Lichtloch des Rothschönberger Stollns.
Das 8. Lichtloch des Rothschönberger Stollns
Lage und Geschichte
Die Halde mit dem Schachthaus des VIII. Lichtlochs befindet sich weithin sichtbar am Südhang des Sandberges nördlich der Freiberger Mulde in Halsbrücke. Ursprünglich 1865 errichtet, wurde es 1990 neu aufgebaut. Sein Baustil unterscheidet sich von dem der anderen Lichtlöcher. Neben dem Schachthaus ist noch eine Kaue erhalten geblieben. Dieses Lichtloch wurde erst nachträglich im Jahr 1865 projektiert, da man in Halsbrücke auf wasserführende Klüfte stieß. Es sollte helfen die zusätzlichen Wassermassen abzuleiten.
Die Wassereinbrüche in den Rothschönberger Stolln ließen die Brunnen in Halsbrücke versiegen, wodurch der Einbau einer Wassersäulenmaschine zur Gewährleistung der Trinkwasserversorgung des Ortes notwendig wurde. Diese Wassersäulenmaschine ist heute im Maschinenhaus der Grube Alte Elisabeth ausgestellt.
Der Betrieb des Lichtlochs erfolgte zunächst durch eine Schwammkrugturbine, welche 1874 durch eine 12 KW starke Dampfmaschine ersetzt wurde. Kessel- und Maschinenhaus befanden sich vor dem Lichtloch, sind aber nicht erhalten geblieben.
Im Jahr 1876 wurden beim Stollenvortrieb im Bereich des VIII. Lichtlochs durch Modellmeister Carl Gottfried Schumann erste Versuche mit druckluftgetriebenen Bohrmaschinen durchgeführt [1]. Zu einem flächendeckenden Einsatz der neuen Technologie sollte es jedoch erst im 19. Jahrhundert kommen.
Das VIII. Lichtloch dient heute als Abluftwetterschacht für den Rotschönberger Stollen. Dazu wurde das Dach des Schachthauses geöffnet. An kalten Wintertagen kann über dem Dach die Bildung von Wasserdampf durch Kondensation der warmen, feuchten Grubenluft beobachtet werden.
Literaturverzeichnis
- Ottfried Wagenbreth, Eberhard Wächtler: "Der Freiberger Bergbau - Technische Denkmale und Geschichte" VEB Deutsche Verlag für Grundstoffindustrie Leipzig; ISBN 3-342-00117-8; Seite 30; b: Seite 184-186, c: Seite 188; Seit 194