
Wie der Silberrausch in Virginia City den Freiberger Bergbau ruinierte.
Röschenmundloch des Rothschönberger Stollns.
Für den Rothschönberger Stolln baute man insgesamt drei Mundlöcher. Ursprünglich hatte man einfacher geplant. Man wollte die Stollenauffahrung und damit das einzige Mundloch näher am Ort Rothschönberg realisieren. Dieser Plan wurde noch 1844 geändert, da man eine Beeinträchtigung der Trinkwasserversorgung des Ortes befürchtete. So errichtete man das Hauptmundloch des Stollens an seiner heutigen Stelle etwas talaufwärts. Das Niveau des Stollens wollte man jedoch nicht verändern, was zur Folge hatte, dass der Rothschönberger Stollen am Ausgangspunkt seiner Auffahrung, dem Hauptstollenmundloch, noch unter dem Niveau der Tribisch lag.
Um dieses Problem zu lösen, verlängerte man die Stollenrösche einige hundert Meter unter der Triebisch hindurch, wo sie einen nahegelegenen Bergrücken auf Höhe der Tribisch durchbrach. Dieses Mundloch war das erste Stollenmundloch. Damit war es aber noch nicht getan, denn man war mit der Lage des Röschenmundlochs nicht ganz glücklich. Man machte sich Sorgen um die Hochwassersicherheit. So entschloss man sich, die Rösche noch einmal zu verlängern und das Mundloch flussabwärts an die heutige Stelle zu verlegen.
Hauptstollenmundloch des Rothschönberger Stollns am Ufer der Triebisch.
Das Hauptstollnmundloch des Rothschönberger Stollns ist das repräsentativste Mundloch in Sachsen. Es befindet sich direkt am Ufer der Triebisch und ist von der nahegelegenen Straße aus über einen kurzen Weg zu erreichen. In der Mitte einer weiträumig mit Natursteinen in den Berg gelassenen Mauer befindet sich das, von zwei stilisierten Wandpfeilern aus Sandstein flankierte Portal mit einer großen zweiflügeligen Eisentür, die in den Stolln führt. Darüber befindet sich eine Gusseiserne Tafel mit der Inschrift "KOENIGLICHER ROTHSCHÖNBERGER STOLLN" sowie den Jahreszahlen des Baubeginns und Endes.
Hinter der eisernen Tür des Mundlochs führt eine kurze Treppe hinunter auf das Niveau des hier nur wenige Meter unter der Erdoberfläche verlaufenden Rotschönberger Stollns. Von hier aus führt der Stollen über eine 847 Meter lange Rösche zum Röschenmundloch, wo letztendlich die Wässer aus den Freiberger und Brander Gruben in die Triebisch abgegeben werden.
Ein repräsentatives Portal ziert das Hauptstollenmundloch des Rothschönberger Stollns.
Gusseisernes Schild über dem Hauptstollnmundloch.
Das aufgegebene, mittlerweile fast verschüttetet obere Röschenmundloch des Rothschönberger Stollns.
Der Stollen verfügt insgesamt über zwei Röschenmundlöcher, die allerdings nie gleichzeitig in Betrieb waren. Das ältere, nicht mehr genutzte, obere und das aktuelle untere Röschenmundloch.
Oberes und unteres Röschenmundloch des Rothschönberger Stollens. (Julius Weisbach; [1])
Vom oberen Röschenmundloch ist heute nicht mehr viel zu sehen, eine Informationstafel [2] weißt auf dessen Standort hin und wer möchte, kann den Weg hier verlassen und seitlich in Richtung Triebisch den bewachsenen Hang hinabsteigen um die letzten verbliebenen Reste des Mundlochs zu besichtigen. Viel ist allerdings nicht mehr zu sehen, denn es ist fast komplett verschüttet. Es wurde im Jahr 1867 aufgegeben, weil man sich um Hochwassersicherheit des Standortes sorgte. So verlängerte man die Rösche abermals und verlegte es ein paar hundert Meter talabwärts zu seinem endgültigen Standort.
Das untere Röschenmundloch liegt heute in der Gemeinde Klipphausen, in der Nähe von Rothschönberg. Es ist ein sehr schöner repräsentativer Bau, in dem das Wasser über einen kurzen, von hohen Mauern eingefassten, Kanal aus der Rösche schnell in die Triebisch abgeleitet wird. Unmittelbar vor dem, mit einem Gitter gesicherten, Mundloch befindet sich eine kleine brückenartige Konstruktion die es erlaubt einen Blick in die Rösche zu werfen.
Das Mundloch ist von zwei Pilastern umgeben, mittig darüber befindet sich ein Schild, das auf dessen Bedeutung hinweist. Darauf steht ein kleines, hölzernes Pegelhäusschen, direkt daneben befinden sich die Reste seiner Halde.
Hier fließen die Wässer aus den Freiberger und Brander Gruben in die Triebisch. Eine leichte rotbraune Färbung verrät deren Ursprung als Grubenwässer. Der Wasserdurchfluß beträgt zwischen 320 und 1570 Liter pro Sekunde, im Mittel liegt er bei 644 Liter pro Sekunde. Zu erreichen ist das Mundloch über einen ungefähr 800 Meter langen Weg entlang der Triebisch.
Blick in die Rösche unmittelbar am Mundloch.
Pegelhäuschen am Röschenmundloch.
Röschenmundloch des Rothschönberger Sollens.