Das 1. Lichtloch des Rothschönberger Stollns.
Zugewachsene Haldenreste am ehemaligen 3. Lichtloch des Rothschönberger Stollns.
Karte der Tagesanlagen des 3. Lichtlochs aus dem Jahr 1851. Die Karte zeigt neben der Bergschmiede nur eine Kaue.
Treibe, Maschinen- und Kesselhaus wurden erst in den Jahren 1855/1856 fertiggestellt. Es war nicht unüblich die Maschinengebäude
erst zu bauen, wenn die Fördermaschinen tatsächlich geliefert wurden. (Julius Weisbach; [1]; als georeferenzierte kml Datei)
Das ehemalige 3. Lichtloch befindet sich 1,7 km südwestlich der Gemeinde Neukirchen in der Nähe der ehemaligen Fasanerie. Vom ihm sind nur noch unscheinbare Reste verblieben. Der Stolln verläuft hier in 129 Metern Tiefe.
Hinter einer kleinen Freifläche auf der gelegentlich Baumaterial gelagert wird, liegen in einem kleinen Waldstück die Halden- und Mauerreste der Schachtaufsattelung. Es ist das am wenigsten gut erhaltenen der 8 Lichtlöcher des fiskalischen Teils des Rothschönberger Stollns. In einer Hecke davor findet sich versteckt und zugewachsen eine kleine Hinweistafel auf das ehemalige Lichtloch.
Beginn des Schachtabteufens.
Anbau eines kleinen Gebäudes an das Maschinen- und Kesselhaus um Maschinen für Versuche mit Pressluftbohrmaschinen aufzunehmen.
Versuche mit Pressluftbohrmaschinen.
Lichtloch hat das Stollenniveau erreicht.
Beginn des Stollenvortriebs.
Durchschlag zum IV. Lichtloch im 4. Quartal.
Mit dem Durchschlag zum II. Lichtloch am 25.5.1873 ist der Stolln bis Krummenhennersdorf vollendet.
Verfüllung des Lichtlochs wird vorbereitet.
Daten kombiniert aus [2a], [3a] und [4a]
Tagesanlagen des 3. Lichtlochs des Rothschönberger Stollns nach Errichtung des Maschinen-, Kessel- und Treibehauses (frühestens 1857). Ausschnitt aus [A6]; digital restauriert und eingefärbt für bessere Lesbarkeit.
Schachtaufsattelung des ehemaligen 3. Lichtlochs im Jahr 1914. [A5] (Fotograf: Dr. Paul Schulz, nachkoloriert und digital restauriert)
Darstellung des III. Lichtlochs des Rothschönberger Stollns um
1860 auf Basis von Bild ? und Bild ?. Hinter dem Kesselhaus befand sich ein kleiner Anbau
für die Maschinen zum Betreiben von Druckluftbohrmaschinen welche im Schacht getestet wurden.
(Ingo Berg, Lizenz: CC BY-NC-ND)
Das III. Lichtloch gehörte zu den drei mit Dampfmaschinen betriebenen Lichtlöchern. Bild ? zeigt eine frühe gemeinsame Entwurfszeichnung aus dem Jahr 1847 für diese drei Lichtlöcher. Es ist davon auszugehen, dass das III. Lichtloch äusserlich ähnlich ausgesehen hat wie das II.- oder das VI. Lichtloch. Das legen zumindestens dessen Darstellungen in Rißzeichnungen Nahe. Diese zeigen einen typischen Aufbau mit direkt an das Treibehaus angebauten Maschinen- und Kesselhaus und einen Schornstein in der Mitte des etwas breiteren Kesselhauses. Der offensichtlichste Unterschied ist ein kleiner Anbau am Ende des Kesselhauses. Darin waren Maschinen untergebracht, die für Versuche mit den, zur damaligen Zeit neuen, Preßluftbohrmaschinen benötigten wurden.
Eine Anlagenzeichnung aus dem Jahr 1845 zeigt den geplanten Aufbau der ursprünglichen drei mit
dampfantrieb geplanten Lichtlöcher (II., III. und VI. Lichtloch). (Zeichnung: C.W. Weinhold [A1];
digital restauriert und eingefärbt für bessere Lesbarkeit. Ingo Berg; Lizenz: CC BY-NC-ND)
Es gab auch auf diesem Lichtloch zwei Dampfmaschinen, eine für die Förderung und eine für die Wasserhaltung. Diese Maschinen wurden von drei liegenden Kesseln in einem, zum Maschinenhaus benachbart liegenden Kesselhaus angetrieben (Bild ?).
Das Kesselhaus des 3. Lichtlochs des Rothschönberger Stollns in einer Anlagenzeichnung aus dem Jahr 1855 [A4]. (Zeichnung: H.R. Kunis)
Bild ? zeigt das Gebäude mit einer Tür an der Frontseite und beidseitig je einem Fenster. Im Vergleich zur 10 Jahre älteren Planung, die in Bild ? dargestellt ist, war es ein wenig länger aber ansonsten praktisch identisch. Mit dem Durchschlag zum II. Lichtloch im Jahr 1873 hatte das Lichtloch seine Funktione erfüllt. Ein Vermerk in [A3] belegt, dass die beiden Maschinen später an die Marienberger Silberbergbaugesellschaft verkauft wurden. (irgenwdann zwischen 1876 und 1890)
Ehemalige Tagesanlagen projeziert auf eine Lidar-Aufnahme der Gegend um das ehemalige 3. Lichtloch.
Ein Blick auf einen Laserscan der Gegend zeigt keine deutlichen Überreste oder klare Fundamente. Die Halde ist stark bewachsen und kaum noch zu erkennen. Von Schmiede, Kohleschuppen und Pulverturn sind keine offensichtlichen Reste zu finden. Von der Schachtaufsattelung sind nur wenige Mauerreste erhalten.
Wer die verbliebenen baulichen Überreste der Gebäude des 3. Lichtloch in Augenschein nehmen möchte, muss sich durch Dornenhecken in das Wäldchen (Bild ?) dahinter schlagen und findet an der Rückseite vor einem kleinen Graben ein paar Mauerreste (Bild ?). In unmittelbarer Nähe dazu ein, aus Natursteinen gemauertes Röschenmundloch (Bild ?). Das am besten erhalten Zeugniss des Bergbaus an dieser Stelle.
Haldenreste am, ehemaligen 3. Lichtloch des Rothschönberger Stollns.
Mauerreste die vermutlich zur Schachtaufsattelung gehört haben. Hier Stand früher das Treibehaus. Dahinter befindet sich ein
kleiner Einbruch in dem eine Natursteinmauer im inneren der Schachtaufsattelung sichtbar ist. Es ist möglich, das es sich dabei um die Kunstwinkelorte innerhalb der Schachtaufsattelung
handelt.
Die letzten Reste des 3. Lichtloches in einem Foto von 2021. Der aus Natursteinen gemauerter Bogen eines Mundlochs. Aufgrund seiner Lage könnte es sich hier
um das Mundloch der Abzugsrösche handeln. Diese Ansicht existiert so nicht mehr. Mittlerweile ist ein großer Baum auf das Mundloch
gefallen. Es ist nur noch schwer auffindbar.
Der Blick in das Mundloch offenbart eine ehemalige Rösche, die im rechten Winkel in die
Schachtaufsattelung abzubiegen scheint. Vermutlich wurden hier die gehobenen Grubenwässer abgeführt.