
Fotogalerien mit Bilder von Gruben und Anlagen im Freiberger Revier.
Das Schachthaus enthält den tonnlägigen Schacht und das Fördergerüst.
Das Schacht- oder Treibehaus ist das höchste Gebäude der Grube Alte Elisabeth. In ihm befindet sich der, im 45 Grad Winkel einfallende, tonnlägige Schacht der Grube. Zur aktiven Zeit des Bergwerks fuhren die Bergleute hier in die Grube ein und aus und beförderten Erz und taubes Gestein über die Hängebank an die Erdoberfläche.
Die Besonderheit am Treibehaus der Grube Alte Elisabeth ist, dass die originale Innenausstattung samt Schachtförderanlage und Fussboden aus Gneisplatten erhalten geblieben ist. Die Förderanlage ist noch funktionstüchtig, wird heute allerdings durch einen Elektromotor angetrieben. Der Schacht dient gegenwärtig als Fluchtschacht der Grube Reiche Zeche, sowie als Seismographenstandort des Institut für Geophysik und Geoinformatik der TU Bergakademie Freiberg. (24 h Seismogramm; Stationscode FBE auswählen).
Die Hängebank im Treibehaus der Grube Alte Elisabeth ist die einzige im Freiberger Revier erhalten gebliebene, historische Hängebank. Hier wurden die Fördertonnen entleert und das Material in Grubenhunte abgekippt, mit denen es anschließend zu den Scheidebänken oder direkt auf die Halde befördert wurde.
Die an Schienen geführten Fördertonnen des Schachtes hingen an 15 mm starken Seilen, die im Jahr 1899 geliefert wurden. Das Gewicht einer Fördertonne betrug 568 kg, bei einer maximalen Nutzlast von 760 kg. [1]
Die historische Förderanlage der "Alte Elisabeth" Grube mit Treibehaus, Maschinenhaus und Kesselhaus. (Basierend auf einer Zeichnung von Fritz Bleyl; [2])
Die Führung der Förderseile erfolgte von Seiltrommeln im Maschinenhaus durch Schlitze im Dachboden, hin zu einer Umlenkrolle auf dem Seilscheibenboden und von dort hinein in den tonnlägigen Schacht der Grube. Die Hängebank verfügt über eine Leiteinrichtung für die Radführung der Fördertonnen und ein selbsttätiges Kippgestänge für einen teilmechanisierten Abkippvorgang der Tonnen. Die Förderung erfolgte zweitrümig, das bedeutet mit zwei Fördertonnen gleichzeig. [1], [3]
Leiteinrichtung mit Kippgestänge an der Hängebank des Schachtes der Alten Elisabeth Fundgrube.
Grubenhunt an der Hängebank des Schachtes der Alten Elisabeth Fundgrube. Im Hintergrund sieht
man den tonnlägigen Schacht.
Im Treibehaus befindet sich heute noch einen Erinnerungstafel an eine Befahrung der Grube durch die
sächsischen Prinzen Friedrich, Clemens und Johann am 25. Mai 1818.
Im Schacht befindet sich neben den beiden ehemaligen Fördertrümen der Fahrtentrum über den man in das Bergwerk ein und ausfahren kann. Das ist allerdings nicht mehr notwendig, da die Grube Alte Elisabeth seit 1953 auch über eine Seilfahrt verfügt, die sich in einem der ehemaligen Fördertrümer befindet.
Blick in den Fahrttrum der Alten Elisabeth. Links hinter der Holzschalung
befinden sich die zwei Fördertrümer.